Bio-Kalkfarbe (2 kg für 24 m²)
Kaum jemand ist sich dessen bewusst, womit die eigenen vier Wände gestrichen sind. Kein Wunder, das Angebot an Wandfarben ist schier unendlich groß. Wie soll man sich in diesem Farbendschungel zurechtfinden und ist das überhaupt wichtig oder kann man einfach eine x-beliebige Wandfarbe kaufen? Eines sollte dir klar sein: Wandfarbe ist nicht gleich Wandfarbe. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir zeigen, wie du dich sicher durch den Farbendschungel navigieren kannst und warum es sich auf jeden Fall lohnt Zeit in die Auswahl deiner Farbe zu investieren. Denn eines ist klar: Plastik in herkömmlichen Farben ist kein Märchen, sondern bittere Realität.
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Diese Farbe kennt wohl jeder: die klassische Wandfarbe aus dem Baumarkt. Dabei handelt es sich meistens um sogenannte Dispersionsfarben. Diese sind auf dem Farbenmarkt am stärksten vertreten und am beliebtesten bei vielen Verbraucher:innen. Unter einer „Dispersion“ versteht man die Vermischung einzelner Bestandteile der Farbe (Lösungsmittel, Pigmente, Bindemittel, Füll- und Konservierungsstoffe), die sich weder chemisch verbinden können noch ineinander löslich sind. Dispersionsfarben erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit: Sie sind sehr günstig, überall erhältlich, problemlos zu verarbeiten und in beliebigen Farbtönen erhältlich. Insgesamt wurden 2021 in Deutschland ca. 459.000 Tonnen Dispersions- und Innenwandfarbe verkauft (vgl. Statista 2021).
Von außen betrachtet scheint „nur“ die Verpackung der Wandfarbe ein Plastikproblem darzustellen: Nach dem Malern stapeln sich die Kunststoffeimer, die häufig nicht einmal recycelt werden können, da sie Farbreste enthalten. Tatsächlich sollte man aber auch die Zusammensetzung und Inhaltsstoffe von Wandfarben etwas genauer unter die Lupe nehmen. Denn vielen Verbraucher:Innen ist nicht bewusst, dass herkömmliche Dispersionsfarben auf Kunststoffbindemitteln basieren, wie beispielsweise Acrylat, Polyvinylacetat, Styrol und Kunstharz. Einfacher formuliert: In herkömmlichen Dispersionsfarben steckt ein großer Anteil an Plastik. Kleine Kunststoffteilchen (sog. Mikroplastik mit einer Größe kleiner 5 mm) sind in der flüssigen Farbe verteilt.
Es stellt sich die Frage, warum ist in Dispersionsfarben Plastik enthalten? Die beigemengten Kunststoffpolymere sorgen dafür, dass die einzelnen Bestandteile der Farbe nach dem Streichen stabil abbinden, sobald das Wasser beim Trocknen der Farbe verdunstet ist. Dabei legt sich das Plastik wie ein dünner Kunststofffilm auf die Wandoberfläche.
Schon allein der Gedanke, dass man die eigenen vier Wände absichtlich mit einer Kunststoffschicht bestreicht, klingt absurd. Umgeben von einer Kunststoffschicht verschlechtert sich das Raumklima, die Wände können nicht mehr „atmen“ und der Kunststoff bietet zudem einen hervorragenden Nährboden für Schimmel. Und ganz ehrlich: Eine Plastikschicht auf den Wänden klingt auch nicht sonderlich gemütlich… Ein Farbexperte meinte: „Möchten Sie in einer Plastiktüte leben?“.
Um euch eine Vorstellung zu geben von wie viel Plastik wir hier sprechen ein kleines Rechenbeispiel: Standardmäßig findet ihr im Baumarkt einen 10-Liter-Eimer Dispersionsfarbe. Dieser enthält in der Regel 5% bis 20% Kunststoffanteile. Die konkrete Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Abriebklasse – je niedriger die Abriebklasse desto mehr Kunststoffanteile sind enthalten. Was bedeutet das jetzt konkret? Geht man von „nur“ 5%[1] Bindemittelanteil aus, enthält ein 10-Liter-Eimer ganze 0,7 kg Plastik. Das entspricht ungefähr 12 leeren 0,5l Plastikflaschen, 700 Plastikstrohhalmen oder 122 DIN A4 Klarsichtfolien. Hochgerechnet auf die 2021 in Deutschland verkaufte Menge an Dispersionsfarbe (459.000 Tonnen) liegen wir bei einem Plastikanteil von 22.950 Tonnen.
Tatsächlich hinterlässt das Plastik in Dispersionsfarben nicht nur Spuren an unseren Wänden, sondern auch in der Umwelt. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Mikroplastik aus Dispersionsfarben in die Umwelt gelangt und dort zu erheblicher Verschmutzung führt (vgl. Eunomia, Hann et al. 2018). Eine aktuelle Studie von 2021 verdeutlicht die Problematik von Mikroplastik in Wandfarben und die daraus resultierende Umweltverschmutzung: 48% der gesamten farbenbezogenen Plastikverschmutzung ist auf Gebäude- und Wandfarben zurückzuführen (vgl. EA, Paruta et al. 2021). Innenwandfarbe sorgt dabei für eine Verschmutzung von 1778 Tonnen Plastik, da das in Dispersionsfarben enthaltene Mikroplastik auf verschiedenen Wegen in die Umwelt gelangen kann.
Primäres Problem im Do-it-Yourself-Bereich ist die Verunreinigung von Gewässern durch die Reinigung von Farbrollen und -pinseln nach dem Streichen. Aus Berechnungen einer wissenschaftlichen Studie geht hervor, dass im DIY-Bereich jährlich ca. 3500 Tonnen Farbe durch das Reinigen von Malerrollen und -pinsel freigesetzt werden (vgl. Eunomia, Hann et al. 2018). Das darin enthaltene Mikroplastik gelangt zu 35% über den Klärschlamm zurück in die Umwelt. In Deutschland wird rund ein Viertel des gesamten Klärschlammes als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet.
Reste von Dispersionsfarben dürfen niemals in die Kanalisation oder das Grundwasser gelangen, da sie unsichtbares Mikroplastik enthalten. Wenn ihr das Zubehör reinigt, muss das Reinigungswasser als Sonderabfall über eine Entsorgungsstelle entsorgt werden. Eine Alternative zum Reinigen der Pinsel und Rollen ist deren direkte Entsorgung im Hausmüll – ebenfalls nicht sehr nachhaltig. Ähnliches gilt es bei der Entsorgung der Plastikeimer zu beachten. Die Farbreste müssen eintrocknen und anschließend fachgerecht entsorgt werden.
Mikroplastik kann von den Wänden aber auch auf andere Art und Weise in die Umwelt gelangen: Abrieb oder Verwitterung der Außenwände, durch die Entfernung eines alten Farbanstrichs, während Renovierungs- und Abrissprozessen, sowie nicht verbrauchte Farbreste (vgl. EA, Paruta et al. 2021).
Eine Lösung für das „Mikroplastikproblem“ an unseren vier Wänden liegt in der bewussten Auswahl der Wandfarbe. In erster Linie ist es entscheidend, dass Verbraucher:innen eine bewusste Kaufentscheidung treffen und sich mit den Inhaltsstoffen der Wandfarbe. Sowohl die Kunststoffverpackung als auch die polymeren Kunststoffe in der Farbe selbst können vermieden werden, wodurch wir unsere Umwelt schonen. Nachhaltiger streichen reduziert den Einsatz von Plastik. Wer also eine natürliche Wandfarbe wählt und von der Dispersionsfarbe die Finger lässt, tut sich und der Umwelt etwas Gutes.
Warum künstlich, wenn es auch natürlich geht? Zu einer der nachhaltigsten, gesündesten und zudem 100% plastikfreien Alternativen zu Dispersionsfarbe zählt die Kalkfarbe. Ökologische Kalkfarben enthalten keine Kunststoffanteile, sondern hier dient der Kalk als natürliches Pigment und Bindemittel.
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Die biologische Kalkfarben von ecofave bestehen zu 100% aus natürlichen Bestandteilen, sind frei von Mikroplastik, Lösungs- und Konservierungsmitteln und zudem vegan. Schon lange vor der Erfindung der Dispersionsfarbe haben Menschen ihre Häuser mit Kalk gestrichen. Die Vorteile von Kalk sind seit Jahrhunderten bekannt und unbestritten. Jetzt feiert der traditionelle und zuverlässige Kalkanstrich mit ecofave ein Comeback. Wir haben uns das seit Jahrtausenden bestehende Wissen der alten Römer über die Eigenschaften von Kalk zunutze gemacht und setzen in unseren Wandfarben auf diesen nachhaltigen umweltschonenden Baustoff.
Unsere Kalkfarbe bietet viele Vorteile gegenüber Dispersionsfarben aus dem Baumarkt. Mit unserer Kalkfarbe kombinieren wir den traditionellen und natürlichen Baustoff Kalk mit modernen umweltfreundlichen Verpackungslösungen – für uns einfach die perfekte Mischung!
Es ist ein spürbarer Trend zu einem plastikfreien Leben zu erkennen. Wir hoffen dieser Beitrag hat dir dabei geholfen, den Weg durch den Farbendschungel etwas klarer zu sehen und zu verstehen, warum es wichtig ist sich mit der Auswahl einer nachhaltigen Wandfarbe zu beschäftigen. Mit diesem Beitrag wollen wir auf das Thema „Plastik in Wandfarben“ aufmerksam machen und zu einem Umdenken aufrufen. In Zukunft sollten plastikfreie Wände auch auf deiner Agenda stehen!
[1] Dieser Wert stammt aus einer Studie (vgl. Verschoor et al. 2016).
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